Vorteile der virtuellen gegenüber der traditionellen Therapie

Eine virtuelle Therapie durchzuführen ist prinzipiell nichts anderes als eine herkömmliche Therapie, nur mit Hilfe von virtuellen, statt real existierenden, Objekten, Situationen und Umgebungen.
Im Vergleich zur traditionellen Verhaltenstherapie bietet sie aber eine Menge Vorteile1,2,3,4). Beispielsweise sind einige therapeutische Situationen selten zur Hand (Schlangen, Mäuse, Spinnen, Gewitter, bestimmte Höhenumgebungen usw.), und reale Gefahren können vermieden werden, weil sie zu gefährlich sind (z. B. Unfälle während Autofahrten bei Angst vor dem Autofahren oder Unfallphobie). Ihr größter Vorteil ist aber, dass der Therapeut und Patient in der Praxis des Therapeuten eine Flug-, Höhen-, Platz- oder Agoraphobie-Therapie durchführen können, ohne die Praxisräume verlassen zu müssen. Für den Therapeuten hat die virtuelle Therapie deshalb noch mehr Vorteile als für den Patienten:
Zeit-, Kosten und Aufwandsersparnis: Die Kosten der An- und Rückreise, sowie Übernachtungskosten und sonstige Spesen entfallen. Die virtuelle Therapie von Höhenangst, Angst vor dem Fliegen und Sozialer Phobie kostet zum Beispiel heute schon weniger als eine traditionelle Therapie.
Mehr Sicherheit und Kontrolle des Therapeuten über den Therapieverlauf: Bei der traditionellen Behandlung von Höhenangst könnte der Patient irgendwo herunterfallen. Kein Problem am Computer. Der Therapeut hat stets die Kontrolle über den Therapieverlauf. Die virtuelle Umgebung erlaubt die Kontrolle über unvorhersehbare Ereignisse. Einen Patienten mit Angst vor dem Fliegen setzt der Therapeut normalerweise irgendwann in ein Flugzeug, aber er hat keinerlei Einfluss auf den Verlauf des Fluges. Ein Flugerlebnis mit Turbulenzen am Ende einer traditionellen Therapie, würde die Phobie nur noch verstärken. Das kann in der virtuellen Therapie nicht passieren: Man fängt mit einem sanften, störungsfreien Flug an, bis zu dem Punkt, an dem der Patient für seinen ersten Gewitterflug bereit ist. Und falls sich ein Patient nur vor dem Starten oder Landen fürchtet, können wir 50 Starts oder Landungen innerhalb einer Therapiestunde machen. Für eine traditionelle Therapie wäre das viel zu teuer, zeitaufwändig und praktisch unmöglich. Dazu kommt, dass das Flughafen-Personal den Therapeuten nach kurzer Zeit erkennt und beginnt Rücksicht auf seine Patienten zu nehmen, was ungewollt aber die Situation verfälscht. Solche Schwierigkeiten können in einer virtuellen Therapie nicht passieren. Deshalb zeigen Phobie-Patienten normalerweise weniger Hemmungen sich einer virtuellen, statt realen Therapie zu unterziehen. Ein normaler Spinnen-Phobiker weiß zum Beispiel, dass am Ende einer herkömmlichen Gesprächstherapie eine Begegnung mit einer echten Spinne steht. Vor der virtuellen Spinne fürchtet er sich weniger, weil er ja weiß, dass sie nicht echt ist.
Kein Risiko des "Outings" und Verletzung der Vertraulichkeit: Zur virtuellen Konfrontation müssen keine öffentlichen Plätze und Orte aufgesucht werden. Die virtuelle Therapie findet in der Praxis des Therapeuten statt, und die Strengvertraulichkeit bleibt erhalten.
Minimierung des normalen Vermeidungsverhaltens: Avoidance is the most commonly observed behaviour among phobic individuals. It may also manifest itself in the course of therapy, during exposure. In virtual therapy, it is more difficult for clients to avoid the phobic stimulus, given that they are confronted with the stimulus unter der Aufsicht des Therapeuten. Der Therapeut kann auf dem Computerbildschirm die Szene sehen, that has been projected into the VR-Headset und Bewegungssensor (head tracker). So kann der Therapeut guide the client back to the feared stimulus if the client demonstrates Vermeidungstendenzen.
Respecting the client’s rhythm: the therapist can see and hear what the client is experiencing within the virtual environment. Should the client’s anxiety levels become too elevated, the client can easily return to a lower level of anxiety during the course of treatment oder einfach den VR-Headset abnehmen. It is also possible to repeat the state of exposure as often as necessary, as well as to permit the therapist to pace the sessions according to the client’s needs.
Sicherheit eines sicheren Zusammenhangs: Virtual reality offers clients having difficulty imagining feared situations, or clients having difficulty entering real life situations, the possibility of conquering a fear stimulus or object in a secure context.
Keine Sorgen und Pflege mehr um die Tiere: for persons suffering from animal or insect phobias, traditionelle Therapie can become complicated and expensive, because the therapist has to pflegen und füttern these living creatures.
Kostenreduzierung: Virtual therapy allows for the reduction of costs often encountered with traditional therapy (Flug-Tickets, Reisekosten). In addition, many insurance companies do not cover sessions running longer than the standard period of time (e.g. when leaving the office). This is not problematic in virtual therapy given that all of the treatment components can take place within the confines of an office during the course of one-hour sessions. The adaptation of computer games for use in virtual reality offers many advantages in terms of the considerable reduction of consists, the possibility of creating a multitude of different virtual environments as a function of the client’s needs and in terms of the implementation of efficient treatment programs for treating various types of phobia.
Mehr Zeit für andere Patienten und mehr Therapiestunden: The prevalence of specific phobia in the general population is high, yet few people seek treatment. This type of therapy appears to offer security for potential patients, which in itself may motivate them to seek help. For the therapist, this technology allows for diminished travel time (for exposure outside of the office) thereby freeing them and making them more available to their clients in the office u. v. a. m.

1) North, Max M., North, Sarah M., und Coble, Joseph R.: Virtual environments psychotherapy: A case study of fear of flying disorder, in: Presence, 1996, Bd. 5, Heft 4, Seite 1 bis 5.
2) Riva, Giuseppe, Wiederhold, Brenda K. und Molinari, 1998.
3) Wiederhold, Brenda K., Gevirtz, Richard N. und Spira, James L.: Virtual Reality Exposure Therapy vs. Imagery Desensitization Therapy in the Treatment of Flying Phobia, in: Giuseppe Riva und Carlo Galimberti (Hrsg.): Towards CyberPsychology: Mind, Cognitions and Society in the Internet Age, 2003, IOS Press, Amsterdam, Kapitel 14, Seite 253 bis 270.
4) Rothbaum, Barbara O. und Hodges, Larry, 2002.


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